FÜR 4 PERSONEN
Einfach; 15 Minuten und 20 Minuten Garzeit
Gut und böse, heiß und kalt, hart und weich – durch Gegensätze können wir die Welt überhaupt erst in all ihren Facetten wahrnehmen. Ein traditionelles Risotto hingegen ist nur warm, weich und cremig – in einem Menü können ein paar Löffel cremiges Risotto eine Art Ruhepunkt bilden.
Für ein Abendessen an einem kalten Wintertag gebe ich dem Reis aber lieber einen Kontrapunkt. Das weckt meine Sinne und erhöht den Genuss. Hier kommt knackiger Fenchel frischsäuerlich mariniert auf den fertigen Reis – es braucht nicht viel davon, sonst wird das Risotto zum Salat. Manchmal reicht auch schon ein wenig knusprige Hühnchenhaut, eine kräftige Prise Dukkah oder ein deutlicher aromatischer Kontrast mit einem Pesto oder Dip, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen. Probieren Sie es aus und verwenden Sie den kleinen Trick auch für andere Gerichte, die einen Kick gebrauchen können. Hans Gerlach
2 Knoblauchzehen
1 Rosmarinzweig
1 getrocknete Chilischote
1 Bio-Orange
2 Fenchelknollen
Salz
Pfeffer
4 EL Olivenöl
optional: 1 kleine Handvoll Rosenkohl
1,5 l Brühe
150 g Risottoreis
150 g geschälte weiße oder rote Linsen
80 g geriebener Mimolette-Käse oder Parmesan
ZUBEREITUNG
1 Knoblauchzehen schälen, mit Rosmarinnadeln und Chilischote hacken. Die Orange waschen, abtrocknen und die Schale abreiben, den Saft auspressen. Die Stängelansätze und das Grün vom Fenchel abschneiden, das Grün ein paarmal durchschneiden. Fenchelknolle in möglichst dünne Scheiben schneiden, mit Fenchelgrün, Orangenschale, ein paar Tropfen Orangensaft, Salz, Pfeffer und 2 EL Olivenöl marinieren. Die zweite Fenchelknolle würfeln. Rosenkohlstrünke abschneiden, die Blätter abziehen, zwischendurch den Strunk nochmal kürzer schneiden, dann geht es leichter.
2 Fenchelstängel in der Brühe aufkochen, dann warm halten.
3 Fenchelwürfel mit Rosmarin-Mischung und 2 EL Olivenöl 2 Minuten anbraten. Risottoreis und Linsen zugeben, unter Rühren noch 1 Minute rösten. Mit etwas Brühe ablöschen, den Rest nach und nach zum Risotto geben, dabei immerwieder sanft umrühren und darauf achten, dass die Fenchelstängel im Brühetopf bleiben. Nach 15 Minuten Rosenkohlblätter und Orangensaft unterrühren. Nach 18 Minuten sind die Linsen weitgehend zerfallen, der Reis ist bissfest. Risotto vom Herd nehmen, Käse unterrühren, sodass alle Reiskörner gleichmäßig von der cremigen Käse-Emulsion überzogen werden. Risotto abschmecken und anrichten, marinierten Fenchel darauf verteilen, sofort servieren.
Aus dem Buch: Hans Gerlach, Probier doch mal