Ergibt 2 Bleche à ca. 34×40cm
Meine erste Erinnerung an Pizza rossa entstand in den Abruzzen, als ich 6 Jahre war. Wir gingen am Morgen auf den Markt in der Stadt und brachten zum Mittagessen Pizza rossa und Brot mit nach Hause. Ich weiß noch, wie ich davon fasziniert war, dass sie in einem langen Stück gebacken wurde und man dem Verkäufer sagte, wie viel er einem abschneiden sollte.
Wie in den Abruzzen, findet man diese dünne, leckere Pizza, schlicht mit Tomaten-Topping, auch in ganz Rom in Bäckereien und an Straßenständen. Diese Version des Antico Forno Roscioli wird dort schon seit Jahrzehnten gebacken und ist bei Einheimischen und Touristen nach wie vor beliebt. Köstlich frisch aus dem Ofen und kalt nicht minder gut. Maria Pasquale
500 g Mehl Type 812
3 TL Salz
1 TL Malz oder feinster Zucker
1 TL frische Hefe
50 ml Milch
340 ml Wasser
Olivenöl nativ extra zum Einfetten
feines Hartweizenmehl zum Bestäuben
Meersalzflocken zum Bestreuen (optional)
Olivenöl nativ extra zum Beträufeln
Soße
400 g frische Tomaten
50 ml Olivenöl nativ extra
1 TL Salz
1 Prise getrockneter Oregano
1. Mehl, Salz und Malz zusammen in eine große Schüssel oder die Schüssel eines elektrischen Standmixers mit eingesetztem Knethaken sieben. In einer weiteren Schüssel die frische Hefe in die Milch mischen, dann Wasser zugeben.
2. Wird ein elektrischer Standmixer verwendet, etwas vom Milchgemisch ins Mehl gießen und dann nach und nach die restliche Flüssigkeit hinzufügen, während sich die Zutaten vermischen. Wer mit den Händen arbeitet, vermischt Flüssigkeit und Mehl mit einer Gabel und verknetet dann alles zu einem Teig. Das Gemisch wird sehr weich sein; falls es zu nass ist, etwas Mehl zusätzlich hineingeben.
3. Wenn der Teig geschmeidig ist, diesen zu einer Kugel formen und in eine Schüssel legen. Etwas Olivenöl auf dem Teig und der Unterseite eines Stücks Frischhaltefolie verteilen. Teig mit der Folie abdecken und bei Zimmertemperatur über Nacht oder mindestens 10–12 Stunden gehen lassen; im Sommer an einen kühlen Ort stellen.
4. Wenn der Teig gegangen ist, eine saubere Fläche – am besten Holz – mit dem Hartweizenmehl bemehlen. Den Teig herausnehmen und behutsam kneten. Zu 2 Kugeln formen und weitere 30 Minuten ruhen lassen.
5. Den Ofen auf 240°C vorheizen. In der Zwischenzeit etwas Olivenöl auf 2 Backbleche gießen; die Bleche neigen, um das Öl zu verteilen. Auf der bemehlten Fläche von zuvor beide Teigkugeln zur Größe der Bleche dehnen, dann den Teig von beiden Seiten durch das Öl ziehen und ihn schließlich mit den Fingern in das Blech pressen. Davon erhält die Pizza ihre charakteristische wellige Form und die Lufttaschen, die bei der langen Gehzeit entstanden sind, bleiben erhalten.
6. Für die Soße die Tomaten häuten. Dazu die Unterseiten kreuzweise einschneiden, die Tomaten in eine hitzebeständige Schüssel geben und mit kochendem Wasser bedecken. 30 Sekunden stehen lassen, dann Tomaten in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben und, beginnend beim Kreuzeinschnitt, die Haut abziehen. Tomaten halbieren und Kerne mit einem Löffel herauslösen.
7. Mit Mixer oder Pürierstab Tomaten, Olivenöl, Salz und Oregano zu einer glatten Masse verarbeiten.
8. Tomatensoße auf den beiden Pizzen verstreichen.
9. In den Ofen geben und 12–15 Minuten backen, bis der Teig allmählich leicht golden wird.
10. Herausnehmen, die Oberflächen nochmals mit Öl bepinseln und falls gewünscht mit Meersalz bestreuen.
Aus dem Buch: Maria Pasquale, La città eterna – Das Rom-Kochbuch